"Machet die (Herzens-) Tore weit..."
Apostel Ralf Vicariesmann in Göttingen

Wenige Wochen nach seiner Ordination zum Apostel besuchte am Mittwochabend, 8. Dezember, Apostel Ralf Vicariesmann die Gemeinde in Göttingen und hielt einen Festgottesdienst. Aufgrund der Pandemie konnten in der regulär über 200 Sitzplätze großen Kirche nur rund 60 Gottesdienstbesucher vor Ort den Gottesdienst feiern.

Die regelmäßig für den Kirchenbezirk stattfindende Gottesdienstübertragung am Mittwochabend aus Göttingen machte es möglich, dass alle Kirchenmitglieder des Bezirks über diesen Weg ebenfalls den neuen Apostel „live“ im Festgottesdienst näher kennenlernen konnten. Die Gemeinde in Bad Lauterberg machte sich den mittlerweile in vielen Gemeinden vorhandenen Internetanschluss zunutze: In ihrer Kirche feierten 23 Gemeindemitglieder den Festgottesdienst des Apostels mit – wie einen regulären Übertragungsgottesdienst mit Feier des Heiligen Abendmahls (Link zum Bericht).

Apostel Vicariesmann überbrachte zu Beginn Grüße des Bezirksapostels, der in der ursprünglichen Jahresplanung zunächst für den Gottesdienst am 8. Dezember in der Gemeinde vorgesehen und krankheitsbedingt nun verhindert war.

Seit einigen Wochen beschäftige sich der Apostel nun intensiv, mit Spannung und Vorfreude mit allen 53 Gemeinden seines neuen Arbeitsbereichs. Und dabei sende er immer auch sein Herz in jede Gemeinde und zu jedem Gemeindemitglied voraus.  Die vielen Gebete, die ihm entgegen gebracht werden, stimmen ihn freudig und dankbar und gäben ihm viel Kraft, so der Apostel.

Das Bibelwort aus Psalm 24,7.8 bildete die Grundlage des Festgottesdienstes:

„Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe! Wer ist der König der Ehre? Es ist der HERR, stark und mächtig, der HERR mächtig im Streit.“

Zu Beginn seiner Predigt führte der Apostel den Einzug der Bundeslade in den Tempel an, wie es im Alten Testament der Bibel beschrieben ist. Passend zur Adventzeit bat er, für Jesus Christus das eigene Herz weit zu öffnen. Zur Zeit von Jesu Geburt hatte man unterschiedliche Erwartungshaltungen und verschiedene Bilder von ihm. So sah man ihn beispielsweise als Konkurrenz zur damaligen Obrigkeit oder als Retter der Welt. „Welche Erwartungen, welches Bild haben wir heute an Jesus?“, stellte der Apostel als Frage heraus. „Ist Christsein einfach nur eine nette Etikette, in der man soziales Engagement zeigt? Oder ist Jesus Christus ein Teil der Dreieinigkeit Gottes, den du einlässt in dein Leben, den du wirklich zu dir kommen lässt? Lasst uns Christus erkennen, wie er sich heute uns zuwendet“, so Apostel Vicariesmann. Es sei legitim, Gott in persönliche Lebensentscheidungen mit einzubeziehen. Aber, so der Apostel deutlich, Gott sei nicht die Feuerwehr, die man nur dann anrufe, wenn es gerade brennt. Das Bestreben, so zu werden, wie Jesus Christus und sein Leben an ihm auszurichten, sei immer unvollkommen, so der Apostel. Aber, so ermutigte er die Festgemeinde, das ehrliche Bemühen, nach christlichen Werten zu leben und Jesus die Herzenstür weit zu öffnen, führe in diese Vollkommenheit hinein.

Seine Predigt schloss Apostel Vicariesmann mit seinem persönlichen Arbeitsmotto und verband es mit den Kerngedanken des Festgottesdienstes: Im Urlaub beeindruckte ihn ein großes Kirchenportal, das mit den Worten aus Kolosser 3, aus dem Vers 11 überschrieben war: „…alles und in allen Christus.“ Das bedeute, Christus immer wieder neu zu entdecken, ihn groß werden und den König der Ehren einziehen zu lassen und ihn auf der anderen Seite überall, auch im Nächsten, wieder zu entdecken, fasste Apostel Vicariesmann als Aufruf zusammen. Er gab den Rat, den Nächsten wertschätzend wahrzunehmen, ihm zuzuhören und ihm das Wertvollste uneigennützig zu schenken, das man besitzen darf: ZEIT!